Vorläufige Feststellung der EU-Kommission zum „Pay or consent“-Modell von Meta

Die Europäische Kommission hat Meta mitgeteilt, dass ihr „Pay orconsent“-Werbemodell gegen das Gesetz über digitale Märkte (Art. 5 Abs.2 DMA) verstoßen könnte. Die Kommission bemängelt, dass Nutzer entwederfür eine werbefreie Version von Facebook und Instagram bezahlen oder indie Verwendung ihrer personenbezogenen Daten für personalisierte Werbungeinwilligen müssen, ohne eine gleichwertige, weniger personalisierteAlternative zu haben. Die Kommission betont, dass diese Praxis die freieZustimmung der Nutzer zur Datenzusammenführung einschränkt. Meta hat nundie Möglichkeit, sich

Zur Strafbarkeit von IT-Sicherheitsforschenden: Gutachten des vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestags und Antrag der Linken zur Gesetzesform

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat ein neues Gutachten zurStrafbarkeit von IT-Sicherheitsforschenden veröffentlicht. Betrachtetwerden insbesondere § 202a StGB (“Ausspähen von Daten”), § 202b StGB(“Abfangen von Daten”), § 202c StGB (“Vorbereiten des Ausspähen undAbfangen von Daten”) sowie eine Vergleich zu den gesetzlichen Regelungenin Frankreich, Litauen, Niederlande, Österreich und Schweden. In demGutachten heißt es, in einigen dieser Mitgliedsstaaten “wird dasAufdecken von Sicherheitslücken durch eigeninitiativ tätige „Hacker“größtenteils begrüßt, weshalb dort weitere Möglichkeiten vorgesehensind, eine Strafbarkeit in einem solchen Fall entfallen zu lassen.“. Thematisch passend dazu der Antrag der Linken mit dem

5,7 Mio. Euro Geldbuße gegen Online-Datingplattform Grindr aufgrund unrechtmäßige Weitergabe von Nutzerdaten

Ein norwegisches Gericht hat bestätigt, dass Grindr durch dieunrechtmäßige Weitergabe von Nutzerdaten an Werbetreibende gegen dieDSGVO verstoßen hat und deshalb eine Geldbuße in Höhe von 65 MillionenNOK (ca. 5,7 Mio. Euro) verhängt. Die Entscheidung geht auf eineBeschwerde des norwegischen Verbraucherschutzrates (Forbrukerrådet) undder Datenschutzorganisation noyb aus dem Jahr 2020 zurück.Untersuchungen haben damals gezeigt, dass Grindr sensible persönlicheDaten wie GPS-Standorte und Gerätekennungen an zahlreiche kommerzielleDrittparteien weitergab, die diese Informationen wiederum potenziell anweitere Unternehmen weiterleiten konnten. Diese Praktiken wurden alsklare

Bewerberdatenschutz im Recruiting: Ein Leitfaden des HmbBfDI

Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationssicherheit hat (HmbBfDI) hat einen Leitfaden für Bewerberdatenschutz vorgelegt. Der HmbBfDT benennt die aktuellen Problemstellungen im Personalwesen: Bewerbende werden oft nicht oder nur unzureichend über die Verarbeitung ihrer Daten im Bewerbungsprozess informiert. Auch hat KI Einzug in das Recruiting gefunden. Anglizismen wie Headhunter, Talent Pool, Active Sourcing, Background-Checks, CV Parsing oder eben Recruiting können unterschiedlich interpretiert werden. Der Leitfaden des HmbBfDI definiert daher die gängigen Anglizismen im Personalwesen. CV Parsing ist beispielsweise das automatisierte Auslesen von Bewerbungen

Bundeskartellamt warnt vor Wettbewerbsverzerrung durch KI

Das Bundeskartellamt warnt in seinem Jahresbericht, der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz könne den Wettbewerb unter den großen Digitalkonzernen einschränken. Hierauf müssten sich die Behörden schnell vorbereiten.  Es bestehe die Gefahr einer noch größeren Konzentration der digitalen Märkte. Damit gehe Machtzuwachs auf verschiedenen Wertschöpfungsstufen einher.  Beim Bundeskartellamt laufen aktuell sieben Verfahren gegen die US-Digitalkonzerne Amazon, Meta, Apple, Microsoft und Alphabet.  Dem Kartellamt stehen nun Instrumente zur Verfügung, um Unternehmen eine

Gibt es Anspruch auf Schadensersatz bei Datenklau?

In den vergangenen Jahren gab es eine Zunahme von Hackerangriffen und Datendiebstahl. Nicht alle Unternehmen können Cybercriminellen die Stirn bieten. Der DSGVO regelt dafür den Schadensersatz: EuGH hat am 20. Juni dafür erneut Kriterien festgelegt.   In einem Fall von Münchener Vermögensverwalters haben Dritten Zugriff gehabt auf Daten von mehreren Zehntausend betroffenen. Die Schadensersatzansprüche der Anleger stützen auf EU-Recht, also der

Sicherheitslücken bei OpenR@thaus: Wiederholte Ausfälle digitaler Verwaltungsdienste

Die Sicherheitsforscherin Lilith Wittmann hat erneut gravierendeSicherheitslücken in der BundID-Implementierung aufgedeckt, die zurAbschaltung digitaler Verwaltungsdienste in rund 300 Kommunen führten.Die BundID, die als zentrales Authentifizierungssystem für deutscheVerwaltungsdienste fungiert, zeigt erhebliche Schwächen auf, die vonAngreifern ausgenutzt werden können. Wittmann entdeckte in der von der ITEBO-Gruppe entwickelten PortallösungOpenR@thaus eine fehlerhafte Implementierung des SAML-Protokolls, die esAngreifern ermöglichte, Nutzer auf beliebige Webseiten umzuleiten undihre Daten auszuspähen. Sie demonstrierte diese Schwachstelle,

Bay LDA Orientierungshilfe zur Gemeinsamen Verantwortlichkeit

Die bayerische Aufsichtsbehörde hat eine Orientierungshilfe zum Thema „gemeinsame Verantwortlichkeit“ veröffentlicht. Interessant dabei ist, dass diese Orientierungshilfe ziemlich umfangreich ist und die Rechtsfigur der gemeinsamen Verantwortlichkeit viel häufiger anzutreffen ist als bisher angenommen.Es wird detailliert dargestellt, wann von einer gemeinsamen Verantwortlichkeit im Lichte der Rechtsprechung, insbesondere des EuGH‘s auszugehen ist. Auf Seite 34 f. finden sich auch konkrete Beispiele. Quellen:

Follow-UP: Die irische Datenschutzaufsichtsbehörde stoppt vorerst Training des META KI-Modells

Vor einigen Wochen wurde bereits im JIPs berichtet, dass der MetaKonzern für sein KI-Modell (META AI-Assitant) die Daten der Nutzer alsTrainingsdatensatz nutzen will.Hierfür sollte keine Einwilligung erforderlich sein; als Rechtsgrundlagemüsse Art. 6 Abs. 1 lit f) DS-GVO, das berechtigte Interesse ausreichen.Die Nutzer können mittels eines Widerspruchsformular Einspruch gegen dieNutzung der eigenen Daten einlegen. Gegen dieses Vorgehen legte dieNichtregierungsorganisation von Max Schrems, nyob („none of youbusiness“) in elf europäischen