Saarbrücker Forschungsprojekt will die Wohnviertel der Zukunft IT-sicher machen

In einem neuen Forschungsprojekt unter der Leitung von Rechtsinformatiker Frederik Möllers von der Universität des Saarlandes steht die Verbesserung der IT-Sicherheit in vernetzten Wohnquartieren im Fokus. Ein interdisziplinäres Konsortium, unterstützt vom Bundesforschungsministerium, arbeitet daran, die Sicherheit von Smart Home-Netzwerken von der Hardware bis zur Software-Anwendung zu optimieren. Die zunehmende Vernetzung von Wohnungen in Gebäudekomplexen birgt sowohl Komfort- als auch Sicherheitspotenzial. Durch die Integration von künstlicher Intelligenz können anhand großer Datenmengen maßgeschneiderte Umgebungen geschaffen werden. Dies ermöglicht eine effizientere Ressourcennutzung und individuell angepasste Technologiesteuerung, beispielsweise für Heizung, Beleuchtung und Elektroautos.

Trotz der Vorteile stellt die großflächige Vernetzung auch Sicherheitsrisiken dar, wie mögliche Hackerangriffe auf die smarte Infrastruktur. Das Forschungsprojekt „Sicherheit im intelligenten
vernetzten Haus (Silgentas)“ zielt darauf ab, ganzheitliche IT-Sicherheitsansätze und rechtliche Rahmenbedingungen für vernetzte Wohnquartiere zu entwickeln. Das Konsortium, bestehend aus Universitäten und Praxispartnern, will Konzepte und Verfahren erarbeiten, um Smart Home- und Smart City-Netzwerke vor Angriffen, unberechtigtem Zugriff und Ausfällen zu schützen. Hierbei sollen auch Algorithmen zur automatischen Erkennung von Anomalien erforscht werden. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt mit zweieinhalb Millionen Euro, wobei das Gesamtvolumen des Projekts bei vier Millionen Euro liegt. Die Universität des Saarlandes erhält rund 420.000 Euro Fördermittel.

Die Forscher planen, anhand eines realen Wohnquartiers als Forschungsobjekt Risiken für die IT-Sicherheit zu identifizieren und Algorithmen zu entwickeln, um Anomalien wie Hackerangriffe automatisch zu erkennen. Zudem werden rechtliche Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten für die Sicherheit in vernetzten Wohnquartieren erforscht. Konsortialpartner im Projekt sind neben der Universität Lübeck mehrere Unternehmen, darunter die Comgy GmbH, Giesecke+Devrient Mobile Security Germany GmbH, meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH, ROCKETHOME GmbH, U-Glow GmbH sowie die assoziierten Partner Spiri.Bo GmbH und bitahoy GmbH.

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