Hamburg zieht nach: KI-Videoüberwachung öffentlicher Plätze ab Mitte Juli

Ab Mitte Juli soll auf dem Hansaplatz im Hamburger Stadtteil St. Georg ein Kamerasystem zum Einsatz kommen, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) beruht, um atypische Bewegungsmuster zu erkennen und diese an die Polizei zu melden. Angedacht ist, mittels der unterstützenden Assistenzarbeit der Software frühzeitig Gefahren erkennen zu können, um die Ergreifung zeitnaher polizeilicher Maßnahmen zu ermöglichen – eine Verfolgung von Straftätern durch die Software sei nicht angedacht.

Die Rede ist von vier Kameras, die auf atypische Verhaltensmuster wie Liegen, Fallen, Taumeln, Treten, Schlagen, Schubsen, Anrempeln, aggressiver und defensive Körperhaltung reagieren.

Kritisiert wird insbesondere mangelnde Transparenz der Algorithmen und fehlende Anhaltspunkte dafür, welches Verhalten genau als verdächtig eingestuft wird und ein Eingreifen der Polizei nach sich zieht. Auch würden sich laut Matthias Marx, Sprecher des Chaos Computer Club, Menschen aus Angst davor einen Alarm auszulösen, bewusst oder unbewusst angepasst verhalten. Auch würden marginalisierte Gruppen wie Obdachlose durch diese Maßnahmen vordergründig belastet.

Bereits seit 2018 werden im öffentlichen Raum Mannheims dutzenden Kameras an verschiedenen Standorten mit algorithmenbasierter Videoüberwachung eingesetzt, die die althergebrachte Videoüberwachung unterstützen.

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