ChatGPT erfindet Gerichtsurteile

In den USA hat sich ein Anwalt vor Gericht gründlich blamiert. Im Fall Mata vs. Avianca, Inc (Az. 1:22-cv-01461) nutze der Anwalt offenbar ChatGPT für die Recherche nach Präzedenzfällen.

ChatGPT lieferte mehrere der geforderten Fälle, welche der Anwalt übernahm. Zur Überprüfung der Fälle fragte der Anwalt ChatGPT lediglich, ob dessen Angaben der Wahrheit entsprächen, was die KI scheinbar bejahte. Nachdem die Anwälte der Gegenseite sechs der vorgelegten Fälle auch über das angegebene Aktenzeichen nicht auffinden konnten, baten sie den Anwalt um Zusendung der Akten.

Der Anwalt beauftragte wiederum ChatGPT und übernahm seitenweise Aktenauszüge, welche ihm die KI lieferte. Die Gegenseite stellte daraufhin fest, dass alle sechs Fälle samt Aktenauszügen frei erfunden waren.

Auf Vorhalt gab der Anwalt die Nutzung von ChatGPT zu und entschuldigte sich, er habe nicht gewusst, dass die von ChatGPT gelieferten Informationen erfunden sein können. District Judge Kevin Castel zeigte sich verägert und ordnete für den 8. Juni 2023 eine Anhörung des klägerischen Anwalts an. 

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