Die „Blackout-Challenge“, bei der im vergangenen Jahr Nutzer der Videoplattform TikTok dazu ermutigt wurden, sich bis zur Ohnmacht zu würgen, kostete mehreren Minderjährigen das Leben. In den USA reichten jetzt zwei Familien Klage gegen TikTok ein. Die verstorbenen Mädchen waren acht und neun Jahre alt, berichtet der Guardian.
Die Opfer werden vom Social Media Victims Law Center (SMVLC) vertreten. In der Klage, die am obersten Bezirksgericht von Los Angeles am Dienstag eingereicht wurde, werfen die Angehörigen TikTok vor, dass die „gefährlichen Algorithmen“ für den Tod ihrer Kinder verantwortlich seien. Diese hätten den Minderjährigen „wiederholt und absichtlich“ Videos der Blackout-Challenge in Ihrer Timeline angezeigt und sie motiviert, an der Herausforderung teilzunehmen. „TikTok wusste zweifellos, dass sich die tödliche Blackout-Challenge über ihre App verbreitete und dass ihr Algorithmus die Blackout-Challenge speziell an Kinder weitergab, einschließlich derjenigen, die gestorben waren“, heißt es in der Beschwerde. Die Familien fordern Schadensersatz in nicht näher bezeichneter Höhe und haben einen Prozess vor einem Schwurgericht in Kalifornien beantragt. Es wurden mehrere „Claims“ gegen TikTok beim kalifornischen Gericht erhoben. Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) warf TikTok im Mai 2021 vor, Kinder nicht vor unangemessenen oder schädlichen Inhalten zu schützen. Daraufhin erklärte die EU-Kommission eine Überprüfung der Geschäftspraktiken des Social-Media-Unternehmens, zu der sie gemeinsamen mit dem Netz der nationalen Verbraucherschutzbehörden einen formellen Dialog mit TikTok einleitete.
Quelle: https://www.theguardian.com/technology/2022/jul/05/tiktok-girls-dead-blackout-challenge