Viele Verkehrsampeln sind per Funk einfach manipulierbar

Während Autofahrer nicht selten minutenlang auf eine Grünphase an der Ampel warten müssen, können Linienbusse diese oftmals innerhalb von Sekunden passieren. Dieser Effekt entsteht keinesfalls zufällig, sondern ist von den Städten gewollt, um das Busfahren attraktiver zu gestalten und Verzögerungen in den Fahrplänen zu verringern. Im behördendeutsch spricht man hierbei von einer „Lichtsignalanlagen-Beeinflussung“.
Technisch umgesetzt wird diese Priorisierung nach wie vor oftmals durch eine einfache Funkverbindung zwischen Ampelanlage und Bus, welche noch aus den 80er Jahren stammt. Vielerorts ist diese nach wie vor analog und unverschlüsselt, was dazu führt, dass sie mit äusserst einfachen Mitteln missbräuchlich genutzt werden kann. Zwar haben einzelne Städte wie Heilbronn auf eine sichere Digitaltechnik umgerüstet, der weit überwiegende Teil habe jedoch noch den veralteten unsicheren Standard im Betrieb.
Da Verkehrsnetze und somit auch Ampelanlagen Teil der kritischen Infrastruktur sind, ist es äusserst fragwürdig, dass diese nicht bereits technisch überholt wurden. Zumal der Aufwand hierzu recht gering ausfällt. 

Quelle: https://www.heise.de/hintergrund/heise-Investigativ-Viele-Ampeln-sind-per-Funk-einfach-manipulierbar-7367885.html