Täter von Kindesmissbrauch profitieren von Datenschutz

Nirgends auf der Welt werden so viele Bilder und Videos von sexuellem Missbrauch von Kindern verbreitet wie in der Europäischen Union. Fast 90% der Webseiten mit solchen Inhalten liegen auf Servern in der EU. Diese Problematik hat sich in der letzten Zeit noch verschärft. Seit den Anfängen der Corona Pandemie ist die Nachfrage nach Bildern von sexuellem Missbrauch gegen Kinder um ein Drittel angestiegen. Zur Bekämpfung der Missstände setzt der niederländische Justizminister auf Kooperationen mit den Internetanbietern. Diese sollten einschlägige Bilder und Filme auf freiwilliger Basis melden. Kinderschutzorganisationen wollen hingegen eine Meldepflicht zulasten der Internetfirmen durchsetzen. In den USA wurde eine solche Meldepflicht bereits 2008 etabliert. Meldungen über Kindesmissbrauch in Deutschland basieren oftmals auf amerikanischen Daten. Bis Ende des Jahres beabsichtigt die Europäische Kommission einige Neuerungen in der Digitalwirtschaft. Diskutiert wird über schärfere Regeln für die Netzanbieter und über eine erstmalige EU-weite Kontrolle.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/eu-datenschutz-missbrauch-internet-101.html