Entwurf für die Videoverhandlung im Vermittlungsausschuss

Am 15. Dezember 2023 hatte der Bundesrat ein Gesetzesvorhaben in den Vermittlungsausschuss verwiesen, das die Videokonferenztechnik in der Zivilgerichtsbarkeit erhöhen sollte. Geplant waren vielfältige Änderungen des § 128a ZPO. Die Länder sehen in dem Entwurf eine Gefahr für Wahrheitsfindung und Opferschutz und halten die Relation von Aufwand und Nutzen nicht für sinnvoll. Weiterhin gebe es in der Praxis heftige Kritik. Der von

Datenleck bei „Canguard“

Es gab ein Datenleck bei der Software „Canguard“ von der Firma ThingBring mit Sitz im niedersächsischen Hameln. Diese verspricht den Cannabis-Clubs eine einfache Lösung: „Euer Club, eure Daten“. Es soll hier zu einem umfassenden Datenleck gekommen sein. Betroffen sind die Namen, E-Mail-Adressen, Geburtsdaten, Postleitzahlen und gehashte Passwörter von „Canguard“-Nutzerkonten. Diese sind nun für Dritte zugänglich. Außerdem ist wohl dadurch öffentlich

EuGH: ein Verstoß gegen die DSGVO reicht für einen Schadensersatz nach Art. 82 Abs. 1 DSGVO nicht aus

In seinem Urteil vom 11. April 2024 (Rechtssache C-741/21) hat der EuGH entschieden, dass Art. 82 Abs. 1 DSGVO dahingehend auszulegen ist, dass ein Verstoß gegen Bestimmungen der DSGVO, die der betroffenen Person Rechte verleihen, für sich genommen nicht ausreicht, um unabhängig vom Schweregrad des von dieser Person erlittenen Schadens einen „immateriellen Schaden“ im Sinne dieser Bestimmung darzustellen. Dem Urteil vorausgegangen

Quick-Freeze statt Vorratsdatenspeicherung

Laut ersten Informationen hat sich die Ampel auf das Quick-Freeze-Verfahren statt auf die Vorratsdatenspeicherung geeinigt. Bereits im Jahr 2022 legt Justizminister Buschmann den entsprechenden Entwurf vor. Bislang stand das Vorhaben allerdings still. Aus Sicht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geht dieses Vorhaben nicht weit genug. Sie forderte eine neue, rechtskonforme, anlasslose Speicherung der Daten. Die anlasslose Vorratsdatenspeicherung wurde vom EuGH bereits beanstandet.

Bürokratieentlastungsgesetz IV schafft Formerleichterungen

Das Bundeskabinett hat das Vierte Gesetz zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft sowie der Verwaltung von Bürokratie beschlossen (siehe Pressemitteilung vom 13. März 2024). Der Regierungsentwurf sieht unter anderem in Artikel 15 vor, dass gesetzliche Schriftformerfordernisse im Bürgerlichen Gesetzbuch zu Textformerfordernissen herabgesetzt werden. So wird erreicht, dass anstelle von handschriftlicher Unterschrift der Versand einer E-Mail oder Textnachricht oder die Unterzeichnung mittels einfacher

EuGH zur Anordnung der Datenlöschung durch Datenschutzaufsichtsbehörden

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mit Urteil vom 14. März 2024 (Rechtssache C-46/23) klargestellt, dass nationale Datenschutzaufsichtsbehörden befugt sind, gegenüber Verantwortlichen oder Auftragsverarbeitern die Löschung unrechtmäßig verarbeiteterpersonenbezogener Daten anzuordnen, auch wenn kein entsprechender Antrag der betroffenen Person besteht. Die Frage, ob eine Aufsichtsbehörde auch ohne Antrag einer betroffenen Person einen Verantwortlichen oder Auftragsverarbeiter anweisen darf, personenbezogene Daten zu löschen, hatte ein ungarisches

KI-Tool erkennt Deepfakes

Ein kostenfreies KI-Tool wurde von einer gemeinnützigen Organisation entwickelt, um Deepfakes zu erkennen. Diese Technologie ist in der Lage, gefälschte Bilder, Audios und Videos zu identifizieren. Das Tool verwendet eine umfangreiche Datenbank von echten und manipulierten Medien, um Muster zu erkennen und Anomalien aufzudecken. Es kann verschiedene Arten von Manipulationen erkennen, einschließlich Gesichtstausch, Sprachsynthese und Video-Overlay. Die Entwickler hoffen, dass

Google löscht Milliarden von Datensätzen

Bereits im Jahr 2020 wurde Google von einer Gruppe von Google Nutzern auf Schadensersatz verklagt, da Google das Surfverhalten von Nutzern trotz Inkognito-Funktion verfolgt. Laut den Klägern war es Google trotz Inkognito-Modus durch Analysen, Cookies und Apps möglich, das Surfverhalten zu verfolgen.  Google soll künftig transparenter offenlegen, welche Daten trotz Inkognito-Funktion erhoben werden und wie diese Daten erhoben werden, um

Daten nach Angriff auf Gesundheitsbehörde veröffentlicht

Im letzten Jahr wurde der NHS (National Health Service) in Schottland Opfer eines Ransomware-Angriffs. Dieser Angriff wurde im März bekannt gegeben. Bei diesem Angriff wurden keine Daten gelöscht oder geändert, jedoch wurden einige Informationen durch die Angreifer kopiert. Jetzt wurden die ersten Daten durch die Angreifer veröffentlicht. Hierunter fallen auch vertrauliche Informationen von Patienten, wie beispielsweise Psychologische Gutachten aus der

EU-Kommission eröffnet Verfahren gg. Apple Meta & Co

Die EU -Kommission eröffnet ein Verfahren gegen Apple, Google-Mutter Alphabet und Meta. Im Rahmen des Verfahrens soll geprüft werden, ob die Konzerne gegen neue Gesetze im Rahmen des Digital Market Act (DMA) verstoßen. Der EU-Kommissar für den Binnenmarkt, Thierry Breton, ist der Ansicht, dass die Lösungen der o.g. drei großen Konzerne ihren Verpflichtungen für einen gerechten und offenen digitalen Raum nicht