Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) hat einen Praxisleitfaden veröffentlicht, um die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Film- und Fernsehproduktion zu regeln. Unterstützt wird dieser Leitfaden vom Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage (VDB), dem Verband der Agenturen (VdA) und führenden Drehbuchagenturen. Aus Sicht der Autor*innen des Leitfadens ergeben sich zum Umgang mit KI beim Abschluss ihrer Verträge wichtige Fragestellungen zu Output und Input:
- Welche Zusicherungen dürfen Autor:innen in Bezug auf den eigenen Einsatz von KI bei der Schöpfung ihrer Werke abverlangt werden (Output)?
- Können und sollten Autor*innen der Produktion Nutzungsrechte an ihren Werken zur Verarbeitung durch KI (Input) einräumen und wenn ja in welchem Umfang?
- Der Leitfaden zielt darauf ab, die kreative Kontrolle über Drehbücher auch in Zukunft bei den Autor:innen zu belassen. Der DDV weist darauf hin, dass generative KI die Kräfteverhältnisse in der Branche erheblich verändern könnte, insbesondere in Bezug auf die Übernahme kreativer Arbeit und die Bestimmung über Inhalte. DDV-Geschäftsführer Jan Herchenröder betont die Bedeutung fiktionaler Werke für die demokratische Wertevermittlung und die Abbildung gesellschaftlicher Komplexität. Er fordert Produktionsfirmen auf, keine Vertragsklauseln zur unbegrenzten KI-Nutzung zu akzeptieren und betont, dass es keine „Branchenüblichkeit“ für solche Klauseln gibt. Der DDV plädiert für einen Dialog mit Produktionsfirmen, Sendern und Streaming-Diensten, um faire Verträge und einen sicheren Umgang mit KI zu gewährleisten. Dabei sollten Nutzungsrechte, Haftungsfragen und angemessene Vergütungen auf Augenhöhe verhandelt werden. Eine einheitliche Regelung für die Branche gibt es nicht.
Quellen: