Moskauer Gesichtserkennung auf Telegram angeboten

Die russische Datenschutzgruppe Roskomsvoboda hat mehrere Angebote auf der Messaging-Plattform Telegram entdeckt, die einen Zugang zum staatlichen Gesichtserkennungssystem in Moskau versprechen.

Beispielsweise werden gegen Zahlung von 16.000 Rubel (175 Euro) und einem Foto der Person, die ausspioniert werden soll, die mittels Gesichtserkennung erfassten Aufenthaltsorte verkauft.

Das Gesichtserkennungssystem der Moskauer Polizei erstreckt sich mit über 100.000 Überwachungskameras über die ganze Stadt.

Unklar ist, wie die Person hinter dem Telegram-Angebot auf das System zugreifen kann. Nachdem der Vorfall öffentlich wurde, soll gegen zwei Beamte ermittelt werden.

Die Aktivisten kritisieren, dass es keine Kontrolle oder klare Regelungen gegen Missbrauch des Gesichtserkennungssystems gebe. Bis solche eingeführt werden, solle das System ausgesetzt werden, fordern sie in einer Klage.

Auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist eine Klage gegen das Gesichtserkennungssystem anhängig, da dieses zur Überwachung von Demonstrierenden bei einer Kundgebung eingesetzt wurde. Dies habe das Recht auf Privatsphäre und Versammlungsfreiheit verletzt, betonten die Klagenden.

 

Quelle: https://www.golem.de/news/ueberwachung-moskauer-gesichtserkennung-auf-telegram-angeboten-2011-152079.html