Dem Landgericht Saarbrücken steht das wohl bislang europaweit größte Verfahren wegen Online-Betrugs bevor.
Der in der Anklage bezifferte Schaden beläuft sich auf 40 Mio. Euro zum Nachteil von mehr als 1000 Anlegern aus Deutschland und Österreich zwischen 2016 und 2019. Der mutmaßliche Kopf der Bande – zwischenzeitlich verstorben – soll ein kriminelles und international handelndes Netzwerk erstellt haben, um über Internet-Plattformen an Geld der Anleger, die auf Börsenkurse Wetten abschließen wollten, zu kommen. Zu der Bande gehörten auch Callcenter, die die Opfer überzeugt haben, Geld zu investieren. Das gezahlte Geld wurde tatsächlich aber nicht an der Börse eingesetzt. Die einzelnen Transaktionen wurden wohl über mehrere Bankkonten verschoben und verschleiert. Gegen einen dieser mutmaßlichen Chefs der Callcenter richtet sich die Anklage. Die Anklageschrift umfasst 431 Seiten, die Dokumente, die den Betrug dokumentieren sollen, umfasst mehr als 800 Ordner.
Quelle: https://www.pressreader.com/germany/saarbruecker-zeitung/20220309/281788517525839