Europol/UNICRI/Trend Micro: Kriminelle nutzen KI bereits umfangreich für ihre Zwecke

Laut einer Studie der Europäischen Polizeibehörde (Europol), dem interregionalen UN-Institut für Kriminalitäts- und Justizforschung (UNICRI) und der IT-Sicherheitsfirma Trend Micro nutzen Kriminelle die Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) bereits umfassend für ihre Zwecke.
Zum einen können Kriminelle mit Hilfe von Deep Fakes umfangreiche Täuschungsversuche durchführen. Dabei werden Foto-, Video und / oder Audioinhalte mittels KI verfälscht. Mit diesen verfälschten Inhalten können Opfer z. B. gezielt erpresst werden.
Zum anderen ist KI für Kriminelle im Bereich des Social Engineerings eine große Unterstützung. Social Engineering ist eine Technik der zwischenmenschlichen Manipulation mit dem Ziel ein bestimmtes Verhalten hervorzurufen. Der Bericht verweist z. B. auf ein Tool, mit dem alle Social Media-Profile eines Nutzers im Internet aufgespürt werden können. Das Tool ermöglicht es dann Profile mit unterschiedlichen Namen abzugleichen, indem es die Profilfotos eines Benutzers mittels Gesichtserkennungsalgorithmen vergleicht. Auf diesem Weg können sich Kriminelle vorab umfangreiche Vorkenntnisse über das soziale Leben ihrer Opfer verschaffen, um noch gezielter an die gewünschten Informationen heranzukommen
Neben vielen anderen Angriffsvektoren, die KI ermöglicht, warnt der Bericht, dass Kriminelle mittels KI Bilderkennungs- und Stimmbiometriesicherheitsverfahren umgehen könnten. So kann z. B. mit einem in dem Bericht erwähnten Tool und einer fünf Sekunden langen Stimmaufnahme des Opfers dessen Stimme übernommen und für kriminelle Zwecke ausgenutzt werden.
Neben den vielen positiven Seiten von KI muss also zukünftig auch das Bewusstsein für dessen Missbrauchspotenzial geschärft werden.

Quelle: https://www.europol.europa.eu/publications-documents/malicious-uses-and-abuses-of-artificial-intelligence