Corona weg, Daten noch da?

Seit gut zwei Corona-Jahren teilen wir persönliche Daten zu verschiedenen Anlässen an verschiedenen Ort mit, um weiterhin am gesellschaftlichen Leben zum Schutze aller teilhaben zu können. Hier mal meine Adresse, da die Telefonnummer, hier ein Scan des Luca QR-Codes und da mein Zertifikat. Haben Sie noch den Überblick?
Hier ein kleiner Auszug: tausende Betriebe privater oder öffentlicher Hand (Ihr Schwimmbad, die Massagepraxis, der Modeladen um die Ecke, Ihr Frisör usw.), Schulen und Universitäten, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, die KiTa, Arztpraxen, Impf- und Testzentren, Ämter und Behörden, Apotheken und Krankenkassen – ist Ihnen schon schwindlig?
Ok, lassen wir die geliebten Passenger Locator Forms aus Italien und Irland weg. Achso, ihr Arbeitgeber fehlt?
Ja, da auch. Und nun?
Erstmalig hat netzpolitik.org nun eine 6-seitige Liste (nur für Niedersachsen) veröffentlicht, wo ihre Daten genau liegen könnten. Freundliche Unterstützung gab es dabei von Barbara Thiel, der Datenschutzbeauftragten des Landes Niedersachsen. Ähnlich sieht das ihr Kollege Stefan Brink aus Baden-Württemberg, der zusätzlich Cloud-Dienste im HO-Arbeitsverhältnis betrachtet. Ohne Frage, für die Erfassung dieser Daten gab es einen guten Grund. Aber, für die meisten (sensiblen) Daten sind die Rechtsgrundlagen der Verarbeitung entfallen und Aufbewahrungsfristen nunmehr abgelaufen.
Insoweit ist es an der Zeit auch hier auf die Einhaltung datenschutzkonformer Löschverpflichtungen mit Zweckerreichung hinzuweisen. Die Liste der Verpflichteten ist lang, die der Betroffenen aber noch viel länger. Helfen Sie mit beim Kampf gegen „rechtswidrige Datenfriedhöfe“.

Quellen:
https://netzpolitik.org/2022/datenschuetzer-schlagen-alarm-an-diesen-orten-liegen-deine-corona-daten/
https://lfd.niedersachsen.de/startseite/infothek/presseinformationen/corona-daten-spatestens-jetzt-loschen-210773.html