EU will Software zur Erkennung von Lügen in Gesichtern von Einreisenden verwenden

In einer Bekanntmachung vom 24. Oktober 2018 hat die EU ein neues Projekt angekündigt.

Demnach soll zukünftig eine Software mit dem Namen „IBORDERCTRL“ eingesetzt werden, um per Gesichtserkennung bereits vor der Einreise in ein europäisches Land Personen mit unlauteren Absichten erkennen zu können.

Die Kontrolle soll in zwei Etappen ablaufen:

Zunächst müssen alle Reisenden vor Reiseantritt ein Onlineverfahren durchlaufen; Hier werden zunächst Einreisedokumente wie der Reisepass eingescannt und hochgeladen. Anschließend müssen die Antragsteller mit Hilfe einer Webcam eine Art Interview mit einem computeranimierten Grenzbeamten führen; hierbei müssen sie verschiedene Fragen beantworten. Dabei sollen die Reaktionen der Reisenden, also ihre Mimik, aufgezeichnet und ausgewertet werden. So soll das Programm erkennen können, wann eine Person lügt oder falsche Angaben macht. Aufgrund dieser Daten werden dann alle Nutzer des Verfahrens in Risikogruppen eingeteilt.

In einem zweiten Schritt schließlich, der bei der Einreise selbst stattfinden soll, werden die vorab eingegeben Daten nochmals abgeglichen. Dabei müssen die Personen, die einer niedrigeren Risikogruppe zugeteilt wurden, nur einen verkürzten Prozess durchlaufen, während die Personen, die in eine höheren Risikogruppe eingeteilt wurden, eine genauere Untersuchung über sich ergehen lassen müssen.Dabei werden zunächst Fingerabdrücke genommen, die Handvene gescannt und ein Gesichtsabgleich durchgeführt. Aufgrund dieser Daten wird dann die Risikogruppe der jeweiligen Person nochmals neu berechnet.

Danach soll schließlich ein menschlicher Grenzbeamter die restliche Überprüfung übernehmen.

Man verspricht sich von diesem neuen Verfahren die Verbesserung sowohl der Effektivität wie auch der Genauigkeit von Grenzkontrollen: So sollen einerseits Sicherheitsstandards für die Einreise in die EU verbessert werden, andererseits aber auch die Arbeit der Grenzbeamten beschleunigt und so optimiert werden.

 

 

Quellen:

http://ec.europa.eu/research/infocentre/article_en.cfm?artid=49726

https://www.golem.de/news/eu-software-soll-luegen-in-gesichtern-von-einreisenden-erkennen-1811-137456.html