VPN, Zwiebeln und Zensur

Myanmar, China und andere Länder – die Liste der Regimes, die kritische Webseiten sperren, wird stetig länger. Eine schnelle Notlösung sind Virtual Private Networks (VPNs) sind. Mittlerweile sind VPNs leicht für jeden verfügbar. Entsprechende Programme gibt es kostenlos oder im Abo-Modell. VPN-Apps liegen in den Charts sogar auf den ersten Plätzen. Mit VPN kommt man zwar durch einen Tunnel weiterhin ins freie Internet, aber kann man dem Anbieter auch vertrauen? – Die gesamten Daten des Users machen einen Umweg über den VPN-Anbieter, der den Tunnel betreibt und z.B. im Rahmen eines Abo-Modells die Nutzung ermöglicht. Dieser kann auch sehen, welche Webseiten wann und wie häufig abgerufen werden. Möglicherweise kann auch der nicht-verschlüsselte Inhalt der Kommunikation eingesehen werden, etwa einfache E-Mails. Diese Daten könnten gespeichert und insbesondere Daten über Surfverhalten auch verkauft oder an staatliche Behörden geliefert werden.
Besser ist es, wenn erst gar keine Daten gesammelt werden. Dies ist z.B. durch Zwiebelschichten möglich wie bei Tor (The Onion Routing, Onion = Zwiebel).
Tor baut über den Tor Browser direkt einen dreifachen Tunnel auf. Keine dieser Zwiebelschichten kennt gleichzeitig meine Identität und mein Ziel. Welche Webseiten ich wann und wie häufig abrufe, kann nirgendwo gespeichert werden, weil diese Informationen gar nicht vorliegen. Das Ganze nennt sich dann „Privacy by Design“. Tor ist ein gemeinnütziges Projekt, das von vielen Freiwilligen betrieben und finanziert wird. Für Nutzende ist es kostenlos.

Quelle: https://www.dw.com/de/zensur-mit-vpn-umgehen-ist-das-%C3%BCberhaupt-sicher/a-56816688?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE