KI im Unternehmen – Rechtssicherer Einsatz durch geschlossene Systeme?

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen nimmt stetig zu und betrifft mittlerweile nahezu alle Unternehmensbereiche – von der Personalverwaltung über den Kundenservice bis hin zur Datenanalyse. Mit dieser Entwicklung gehen jedoch erhebliche datenschutzrechtliche Herausforderungen einher, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung offener KI-Systeme. Diese bergen Risiken wie unkontrollierten Datenabfluss, die Übermittlung personenbezogener Daten in Drittstaaten sowie die potenzielle Verwendung

Referentenentwurf (Stand 11.09.2025​) ​ Gesetz zur Marktüberwachung und Innovationsförderung von​ künstlicher Intelligenz (KI-Marktüberwachungs- und Innovations-​ förderungsgesetz – KI-MIG)​

Die europäische KI-Verordnung (Verordnung [EU] 2024/1689) ist am 1. August 2024 in Kraft getreten. Ihre Vorschriften gelten ab dem 2. August 2026. Bereits bis zum 2. August 2025 müssen die Mitgliedstaaten ihre nationalen Aufsichts- und Marktüberwachungsbehörden benennen, um die Durchführung der Verordnung sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund sieht der Referentenentwurf vom 11. September 2025 für ein Gesetz zur Marktüberwachung und Innovationsförderung

KI & Cybersicherheit

KI-gestützte Cyber-Bedrohungen sind die größten Herausforderungen für Cybersicherheitsexperten im Jahr 2026. Die internationale Fachorganisation ISACA (früher „Information Systems Audit and Control Association“) untersucht regelmäßig, welche technologischen Trends IT‑ und Cybersicherheits­verantwortliche besonders beschäftigen. In ihrer am 21. Oktober 2025 veröffentlichten „Tech Trends & Priorities Pulse Poll“ wertete ISACA die Einschätzungen europäischer IT‑ und Cybersicherheitsexperten zum Jahr 2026 aus. Demnach betrachten 59 Prozent der Befragten KI‑gestützte Cyber‑Bedrohungen und Deepfakes als

EDSA-Leitlinien zum Zusammenspiel von DSA und DSGVO

Mit dem Inkrafttreten des Digital Services Act (DSA) stellt sich die Frage, wie dessen Vorgaben mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) harmonieren. Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat hierzu jetzt Leitlinien veröffentlicht, die Unternehmen helfen sollen, beide Regelwerke rechtskonform umzusetzen. Die Leitlinien sind Gegenstand einer öffentlichen Konsultation bis zum 31. Oktober 2025. Die Vorsitzende des EDSA, Anu Talus, erklärte hierzu, dass diese Leitlinien

EuGH konkretisiert Schadensersatz und Unterlassungsansprüche bei DSGVO-Verstößen

Ausgangspunkt ist ein Bewerbungsverfahren bei der Quirin Privatbank, in dessen Verlauf eine HR-Mitarbeiterin versehentlich vertrauliche Angaben des Bewerbers – darunter seine Gehaltsvorstellungen – an einen unbefugten Dritten weiterleitete. Der Betroffene sah darin eine Verletzung seiner beruflichen Reputation und verlangte zum einen die Unterlassung weiterer Rechtsverstöße, zum anderen Schadensersatz für den erlittenen immateriellen Schaden. Vor diesem Hintergrund hatte der EuGH in

EuG bestätigt Datenschutzrahmen mit den USA – Klage Latombe abgewiesen

Am 6. September 2023 reichte der französische Abgeordnete Philippe Latombe Klage gegen die Europäische Kommission (Rechtssache T-553/23) mit dem Ziel ein, die Angemessenheitsentscheidung zum EU-US Data Privacy Framework (DPF) aufzuheben. Latombe kritisierte unter anderem die fehlende Übersetzung der Entscheidung in alle EU-Amtssprachen, unzureichende Garantien gegen Massenüberwachung, mangelnden Rechtsschutz sowie fehlende Regelungen zu automatisierten Entscheidungen und Datensicherheit. Das Gericht wies die

KI in der Justiz – Die Regulierung im transatlantischen Vergleich

Immer häufiger setzen Anwälte und Richter in den USA auf generative KI, was zu einer Reihe beunruhigender Vorfälle geführt hat, die juristische Fachkreise alarmieren. Die Probleme reichen von den sogenannten „Halluzinationen“ der KI, bei denen das System nicht-existente Rechtsfälle oder Zitate erfindet, bis hin zum „Blackbox-Problem“, das die Nachvollziehbarkeit algorithmischer Entscheidungen unmöglich macht. Die fehlerhafte Nutzung solcher Systeme hat in

Künstliche Intelligenz und das Recht an der Stimme – Urteil LG Berlin (Az. 2 O 202/24)

Das Landgericht Berlin hat im Urteil vom 20. August 2025 (Az. II 2 O 202/24) entschieden, dass die Nachbildung der Stimme eines Synchronsprechers durch Künstliche Intelligenz (KI) einen rechtswidrigen Eingriff in dessen allgemeines Persönlichkeitsrecht darstellt. Der Rechtsstreit betraf einen bekannten Synchronsprecher, dessen Stimme mittels KI nachgebildet und in YouTube-Videos für politische Kritik sowie zu kommerziellen Zwecken eingesetzt wurde. Eine Einwilligung

OpenAI: Bekenntnis zu Sicherheitslücken in ChatGPT bei langen Gesprächen

OpenAI räumt ein, dass die Sicherheitsvorkehrungen von ChatGPT bei längeren Unterhaltungen versagen können. In einem Blogbeitrag vom 26.08.2025 erklärte das Unternehmen, dass die Schutzmaßnahmen, die in kurzen Interaktionen zuverlässig funktionieren, in ausgedehnten Konversationen weniger verlässlich sein können. Diese Einräumung erfolgte im Kontext einer Klage, die behauptet, der Chatbot habe einen Teenager zum Suizid ermutigt. Das Unternehmen gab an, dass die

Künstliche Intelligenz im Bildungsbereich – Zwischen Effizienz und kognitiver Verschuldung

Die Studie „Your Brain on ChatGPT“ des MIT Media Lab wirft ein kritisches Licht auf die Nutzung von KI-gestützten Sprachmodellen wie ChatGPT im Bildungsbereich. In einem kontrollierten Experiment wurden 54 Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe nutzte zunächst ein LLM (Large Language Model), eine arbeitete mit einer Suchmaschine, und eine dritte verfasste Essays ohne technische Hilfsmittel. Mittels EEG-Messungen wurde