Das Juristische KI-Projekt Saarbrücken

Das JIPS im Jahr 2025

Im Sommersemester 2025 stand das traditionelle JIPS des Instituts für Rechtsinformatik ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Unter der Leitung von Prof. Dr. Georg Borges erprobten Teilnehmer des LL.M.-Studiengangs „IT und Recht“ und weitere Studierende der Juristischen Fakultät innovative Anwendungsfälle für generative KI-Systeme im Jurastudium und in der juristischen Forschung.

In diesem Juristischen KIProjekt Saarbrücken wurden sowohl Anwendungen anderer Anbieter diskutiert als auch eigene Anwendungsfälle „entwickelt“. Stets kam es darauf an, die bestmögliche Nutzung von KI-Systemen für das Jurastudium und die rechtswissenschaftliche Forschung zu proben. Die Ergebnisse des Projekts wurden am 25.9.2025 in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung vorgestellt.

Einige wesentliche Ergebnisse des Sommerssemesters sind in den nachfolgenden Use Case-Beschreibungen dargestellt.


Bereinigung von Transkripten

Ziel des Use-Cases ist es, die Fähigkeit und Nutzbarkeit von KI-Anwendungen oder anderer Software zu evaluieren, um die möglichst wortgetreue Verschriftlichungen einer Vorlesung, Veranstaltung oder Interviews mittels einer Transkriptionssoftware „noScribe“ zu bereinigen.

Erstellung eines JIPS-Beitrags

Ziel des Use-Cases ist es, durch die Eingabe von Quellen, wie z.B. Urteilen oder anderen journalistischen Beiträgen, automatisiert einen Beitrag für das Format des “Juristischen Internetprojekt Saarbrücken”, zu generieren. Es handelt sich also um einen Blog-Beitrag für einen juristischen Blog, der von Studenten betrieben wird.

Erstellung von Karteikarten

Der Use-Case dient der Erstellung von Karteikarten für digitale Karteikarten-Anwendungen aus Lernmaterialien.

Formale Fußnotenüberprüfung

Ziel des Use Cases ist es, ChatGPT für die automatisierte formale Prüfung juristischer Fußnoten einzusetzen. Dabei liegt der Fokus auf der korrekten Struktur (z. B. Kommata, Punkte), einer einheitlichen Formatierung (wie Reihenfolge), der Vollständigkeit der Angaben (beispielsweise Fundstellen oder Seitenzahlen) und der Einhaltung spezifischer Zitierregeln – insbesondere nach Vorgaben eines bestimmten Prüfers/Prüfformats.

Nachweissuche („work in progress“)

Aufgabenstellung ist es, einen Nachweis für eine Aussage in einer juristischen Fallbearbeitung (Hausarbeit) oder in einem rechtswissenschaftlichen Text (Seminararbeit, Aufsatz) aus vorgegebenen Quellen (Aufsätze, Kommentierungen) zu finden.

Prompt Engineering

Dieser Use Case geht den Fragen nach, welche Anforderungen an einen Prompt zu stellen sind, damit das Ergebnis qualitativ überzeugt.

Transkription handschriftlicher Texte

Ziel des Use-Cases ist es handschriftlicher Texte in maschinenlesbaren Text zu transkribieren. Anwendungsbeispiel: Umwandlung von Klausuren zu Korrekturzwecken.

Transkription von Sprachaufnahmen

Ziel des Use-Cases ist es, die Fähigkeit und Nutzbarkeit von KI-Anwendungen oder anderer Software zur Transkription von Sprachaufnahmen, also die möglichst wortgetreue Verschriftlichung, zu evaluieren. Als Beispiele seien etwa Aufnahmen einer Lehrveranstaltung oder eines Fachvortrages genannt.

Verbesserung juristischer Argumentation

Ziel dieses Use Cases ist es, aufzuzeigen, wie ChatGPT juristische Anwender – insbesondere Studierende und Forschende – bei der Bildung, Überprüfung und Darstellung juristischer Meinungen unterstützen kann. Im Zentrum steht dabei die Fähigkeit des Modells, relevante Argumente zu identifizieren, deren juristische Tragfähigkeit zu bewerten und auf potenzielle argumentative Schwächen hinzuweisen.

Verwaltung von Prompts

Der Use-Case dient der organisierten Aufbewahrung von Prompts sowie deren schnelle Abrufbarkeit per Shortcut. Damit soll insbesondere Zeit bei der häufigen Nutzung gleicher Prompts gespart werden.