Die zentrale Vergabestelle von Internet-Namen und -Adressen ICANN hat eine neue Vereinbarung mit dem US-amerikanischen Handelsministerium (Departement of Commerce) unterzeichnet, die ihr zukünftig mehr Autonomie gegenüber der US-Regierung zusichert. Die neuen Regelungen sehen u.a. vor, dass die ICANN ihre Arbeitsweise und die Themen von ihr selbst und ihrer Gemeinschaft bestimmt werden. Zudem entfällt der Halbjahresbericht an die US-Regierung. Die Vereinbarung trat am 1. Oktober in Kraft und ist über einen Zeitraum von drei Jahren gültig. Die Europäische Kommission begrüßte in einer Pressemeldung die neu gewonnene Selbständigkeit. „Dies ist ein äußerst wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer vollständig privaten Organisation und Verwaltung des Internet“, so Vivian Reading, EU-Kommissarin für die Informationsgesellschaft und Medien. Immer wieder hatte die Kommission mehr Privatisierung und Selbstverwaltung der ICANN gefordert, zuletzt vergangenen November auf dem Weltgipfel der Vereinten Nationen über die Informationsgesellschaft (WSIS) in Tunis.