Gesellschaft für Freiheitsrechte reicht Beschwerde gegen Google bei der Bundesnetzagentur und der Europäischen Kommission ein

Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hat gemeinsam mit „Ein-Team gegen
digitale Gewalt“ eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur und der
Europäischen Kommission gegen Google eingereicht.
Grund sind von Google ausgespielte Werbeanzeigen für Stalking-Apps bei
entsprechenden Suchanfragen (z.B. „Freundin Handy überwachen“). Je nach
App können Stalker*innen somit die umfassende Kontrolle über Smartphones
verschafft werden. Dies stellt einen massiven Eingriff in die Privat-
und Intimsphäre der Betroffenen dar. Vermarktet werden solche Apps als
Mittel, welches Eltern einsetzen können, um ihre Kinder zu schützen. Im
Gegensatz zu üblicher Schutzsoftware seien Stalking-Apps jedoch auf dem
Gerät nicht sichtbar. Die Unternehmen, die solche heimlich laufenden
Apps anbieten, weisen in ihren Nutzungsbedingungen auf eine
ausdrückliche Einwilligung der zu überwachenden Person hin.

Die Gesellschaft für Freiheitsrechte führt an, dass Google dazu
beiträgt, dass Stalking-Apps immer mehr Verwendung finden und dabei mit
Werbeanzeigen Milliarden verdient, während für Stalker*innen das
Stalking immer leichter wird. Nach dem DAS (Digital Services Act) sei
Google verpflichtet, systemische Online-Risiken zu reduzieren und
effektive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko geschlechtsspezifischer
Gewalt zu verringern.

Die Kommission soll aufgefordert werden, ein Verfahren gegen Google zu
eröffnen und gegebenenfalls Aufsichtsmaßnahmen gegen Google zu treffen.


Quellen:

https://www.heise.de/news/Heimliche-Ueberwachung-Buergerrechtler-gegen-Werbung-fuer-Cyberstalking-Apps-10003746.html

https://www.zeit.de/digital/internet/2024-11/stalking-apps-google-werbung-gesellschaft-fuer-freiheitsrechte

https://freiheitsrechte.org/themen/freiheit-im-digitalen/cyberstalking