Ein US-Bundesgericht in Kalifornien hat im Streit um das KI-Training mit urheberrechtlich geschützten Büchern eine wegweisende Entscheidung getroffen: Der KI-Entwickler Anthropic darf legal erworbene und digitalisierte Bücher zum Training seiner Sprachmodelle verwenden. Das Gericht stufte diese Nutzung als „spektakulär transformativ“ ein und somit als zulässig im Sinne der Fair-Use-Doktrin.
Im Verfahren hatten mehrere Buchautoren gegen Anthropic geklagt. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe Millionen Bücher – teils aus illegalen Quellen – für das Training seiner KI-Systeme verwendet. Das Gericht differenzierte jedoch klar: Während der Einsatz legal gekaufter und gescannter Bücher erlaubt sei, muss sich Anthropic für den Download von E-Books aus Pirateriequellen in einem separaten Verfahren verantworten.
Die Entscheidung basiert auf den vier Fair-Use-Faktoren: Besonders ausschlaggebend war der transformative Zweck – also die Entwicklung neuer KI-generierter Inhalte statt bloßer Reproduktion. Auch wenn ganze Werke verwendet wurden, sah das Gericht dies als notwendig für das Training großer Sprachmodelle an. Eine Marktverdrängung der Originalwerke sei nicht erkennbar.
Die Entscheidung gilt als erster juristischer Erfolg für die KI-Branche in der urheberrechtlichen Debatte um Trainingsdaten. Sie schafft jedoch keine vollständige Rechtssicherheit: Fragen zur Nutzung illegaler Quellen und zur Urheberrechtsfähigkeit von KI-Outputs bleiben offen.
Quellen:
Das Beitragsbild sowie der Beitragstext wurden mithilfe von KI-Systemen generiert, wobei die Kontrolle über das Ergebnis bei natürlichen Personen lag. Sämtliche Eingaben in KI-Systemen verfolgten Zwecke der wissenschaftlichen Forschung.