US-Kartellverfahren gegen Google: Aufspaltung und KI im Fokus

Im laufenden Kartellverfahren gegen Google in den USA rückt das
Justizministerium weiterhin auf eine Zerschlagung des Konzerns –
insbesondere die Abspaltung des Browsergeschäfts rund um Chrome – als
zentrale Maßnahme zur Wiederherstellung des Wettbewerbs. Bereits im
vergangenen Jahr hatte ein US-Richter festgestellt, dass Google ein
illegales Monopol bei der Internetsuche innehat und dieses mit
unlauteren Mitteln aufrechterhält. Nun steht die Frage der
Konsequenzen im Mittelpunkt des Verfahrens.

Ein zentraler Vorwurf: Google sichert sich seine dominante Marktstellung
durch umfangreiche Exklusivvereinbarungen mit Geräteherstellern wie
Apple, Samsung und Mozilla. Diese erhalten laut Prozessakten erhebliche
Zahlungen dafür, dass Google als Standardsuchmaschine oder – neuerdings
– mit dem KI-Chatbot Gemini auf Geräten vor eingestellt ist. Gerade die
Integration von Gemini auf Samsung-Smartphones wurde im Verfahren als
Beispiel genannt, wie Google seine Marktmacht auch im KI-Bereich ausbaut
und festigt.

Das US-Justizministerium fordert, dass die Maßnahmen gegen Google auch
die Entwicklung generativer KI-Produkte einbeziehen. Die Behörde
argumentiert, dass Google sein Suchmonopol nutzt, um seine
KI-Anwendungen zu verbessern, was wiederum die Marktmacht weiter
verstärkt. Die Sorge: Ohne Eingreifen könnten Innovationen gebremst und
der Wettbewerb im aufkommenden KI-Markt massiv eingeschränkt werden.
Geforderte Maßnahmen
Zu den diskutierten Maßnahmen gehören:

  • Die Abspaltung des Chrome-Browsers und möglicherweise weitere Geschäftsbereiche wie Android.
  • Das Ende von Exklusivdeals, durch die Google als Standard vor eingestellt wird.
  • Die Verpflichtung, relevante Suchdaten auch Wettbewerbern zur Verfügung zu stellen, um faire Marktchancen zu schaffen.


Google weist die Vorwürfe zurück und argumentiert, dass die geforderten
Maßnahmen Innovationen in den USA gefährden und die Sicherheit der
Nutzer beeinträchtigen könnten. Der Konzern hat bereits angekündigt,
gegen etwaige Auflagen in Berufung zu gehen.

Das Verfahren gegen Google ist ein Präzedenzfall für den Umgang mit
Marktmacht im digitalen Zeitalter – insbesondere im Hinblick auf die
Rolle von Künstlicher Intelligenz. Das Ergebnis könnte weitreichende
Folgen für die gesamte Tech-Branche und den künftigen Wettbewerb auf dem
globalen Such- und KI-Markt haben.


Quellen: