Landespolizeipräsidium: Weniger Einbrüche, dafür aber mehr (digitaler) Betrug, Sexualdelikte im Internet und Rauschkriminalität über das Darknet im Saarland

Die Corona-Pandemie verändert auch die Kriminalität. Im Saarland gab es in diesem Jahr weniger Einbrüche, weil die Menschen mehr zuhause waren. Bei anderen Delikten aber beobachtet die Polizei eine Zunahme der Fallzahlen. Kontaktbeschränkungen und Homeoffice: Der vermehrte Aufenthalt im eigenen Haushalt habe möglicherweise die Tatengelegenheiten reduziert, sagte Landespolizeisprecher Stephan Laßotta. Hinzu kämen die vorübergehend eingeführten Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Nachbarländern: Sie hätten zur Folge gehabt, dass wohl weniger „reisende Täter“ aus dem Ausland im Saarland unterwegs waren.

Bei anderen Delikten dagegen sei eine Zunahme der Fallzahlen zu beobachten. Dazu gehörten die Verbreitung, der Erwerb, der Besitz und die Herstellung kinderpornografischer Schriften und Betrug: hier vor allem Subventionsbetrug, Leistungsbetrug, Provisionsbetrug und Betrug über rechtswidrig erlangte Zahlungsmittel. Aber auch Straftaten zum Nachteil älterer Menschen würden mehr werden, teilte das Landespolizeipräsidium mit.

Trend/These: Pandemiebegünstigte Deliktsverlagerung von der analogen in die digitale Sphäre

Thema seien insbesondere auch Schadsoftware, maliziöse Domains und Fake-Shops, die das Thema Coronavirus aufgriffen, sagte der Sprecher. Ebenso könnten bundesweit verschiedene Phishing-Kampagnen festgestellt werden, die das Ziel hätten, an digitale Identitäten oder Geld zu kommen. Insgesamt rechneten die Ermittler in der Pandemie mit „einer Verlagerung von konventionellen Deliktsformen hin zum Tatmittel Internet“, sagte Laßotta. Zum Beispiel bei Rauschgiftkriminalität und Sexualdelikten. Tendenziell gebe es auch mehr Delikte im Zusammenhang mit Kinderpornografie. 

 

Quelle: https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/weniger-einbrueche-aber-mehr-betrug-im-saarland_aid-54682515