Am 11. Juni 2021 wurden in Bielefeld die sog. „Big Brother Awards 2021“ verliehen. Mit diesem Preis werden seit 2000 Unternehmen ausgezeichnet, die auf besonders intensiv und rücksichtslos private Daten ihrer Kunden sammeln. Die „Preise“ werden in mehreren Kategorien verliehen.
Besonders nennenswert sind dieses Jahr insb. die Europäische Kommission (Kategorie „Verkehr“) für die Einführung des sog. „On-Board Fuel Comsumtion Meter“ (OBFCM), der Software-Anbieter „Proctorio GmbH“ (Kategorie „Bildung“), die im Rahmen einer Prüfungssoftware für die Überwachung von Schülern bzw. Studenten deren gesamte Computersysteme durchscannen, sowie das Medizinunternehmen „Doctolib GmbH“ (Kategorie „Gesundheit“), das in seiner Software zur Terminverwaltung bzw. -vermittlung für Ärzte wesentlich mehr Daten abgreift, als hierzu erforderlich erscheinen.
Zur Webseite mit den „Preisträgern“: https://bigbrotherawards.de/
Update vom 21.07.2021:
Gegen einen der „Preisträger“, die Proctorio GmbH, die eine Software zur Überwachung von Prüflingen anbietet, gehen nun verschiedene Datenschützer vor. So hat baden-württembergische Landesbeauftragte für Datenschutz eine Handreichung mit konkreten Anforderungen und Grenzen erarbeitet, die an ein sog. Proctoring, also der entsprechenden Überwachung von Prüflingen, zu stellen sind.
Darüberhinaus hat die Gesellschaft für Freiheitsrechte ein Gutachten veröffentlicht, dass insb. die o.g. Software „Proctorio“ zum Gegenstand der Untersuchung hat.
Quellen:
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Handreichung der Aufsichtsbehörde Baden-Württemberg: https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/wp-content/uploads/2021/07/20210715_Handreichung-Online-Pruefungen.pdf
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Gutachten der Gesellschaft für Freiheitsrechte: https://freiheitsrechte.org/home/wp-content/uploads/2021/07/GFF_IT-Gutachten_Proctoring-Spaehsoftware-gegen-Studierende.pdf