Viele sicherheitskritische Bereiche unseres Lebens werden heute von Computersystemen gesteuert: von der Airbag-Zündung im Auto, über die Landeklappen an Flugzeugen bis hin zur grundlegenden Infrastruktur wie der Energieversorgung und dem Mobilfunk. Aber sind diese Systeme vertrauenswürdig? Informatik-Professor Dr. Jan Reineke von der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität des Saarlandes (Saarland Informatics Campus) verneint dies, denn ein entscheidender Baustein heutiger Computersysteme – die Befehlssatzarchitektur („Hardware-Software Contracts“) – mache die Entwicklung sicherer IT-Anwendungen grundsätzlich unmöglich. Um das zu ändern und das Zusammenspiel zwischen Hardware und Software zu verbessern, wird das Projekt „Abstractions for Safe and Secure Hardware-Software Systems“ von Prof. Reineke durch einen „Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrates (ERC) mit rund 2,5 Millionen Euro über fünf Jahre gefördert.
Aktuelle Befehlssatzarchitekturen haben laut Reineke an zwei entscheidenden Stellen blinde Flecken: „Zum einen geben sie keinerlei Garantien dafür, wie lang eine Software für ihre Ausführung braucht. Zum anderen fehlen grundlegende Sicherheitsgarantien gegen mutwillige Angriffe“. „Ziel [des geförderten Projektes] ist es nun von Grund auf zu überdenken, wie diese Schnittstelle zwischen Software und Hardware definiert werden sollte, damit sie effizient und gleichzeitig sicher ist“, so Prof. Reineke.
Bei dem Projekt „Abstractions for Safe and Secure Hardware-Software Systems“ handelt es sich um den sechsten ERC Advanced Grant und insgesamt den 24. Förderpreis des Europäischen Forschungsrates, der für ein Projekt am Saarland Informatics Campus verliehen wurde. 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 2100 Studierende aus mehr als 80 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik (speziell: KI und Cybersicherheit) in Deutschland und Europa.
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