Erster Cyber-Katastrophenfall in Deutschland

Nach einem Malware-Angriff auf die IT-Infrastruktur des Landkreises Anhalt-Bitterfeld wurde dort der Katastrophenfall ausgerufen.

Dieser zunächst scheinbar harmlose Vorfall zeigt die Auswirkungen eines IT-Ausfalls auf Kreis- und Kommunalebene. Die entsprechenden Verwaltungen fallen regelmäßig nicht unter die BSI-KritisV, sodass Anforderungen des BSI oft nur schleppend und unzureichend umgesetzt werden.

Brisant ist der Ausfall entsprechender IT-Strukturen vor allem deshalb, weil in der Folge sämtliche hieran angeschlossenen Bürgerservices ausfallen.

Quellen: 

 

Update: 

Der Ransomware-Angriff vom 6. Juli auf die Kreisverwaltung von Anhalt-Bitterfeld hat nun auch eine unmittelbar persönliche Dimension.

Die Hacker haben nach bisherigem Kenntnisstand personenbezogene Daten von 92 Personen im Darknet veröffentlicht. Bei 42 Datensätzen handelt es sich um solche von  Mitgliedern des Kreistags von Anhalt-Bitterfeld.

Die Täter haben unter anderem Handynummern, Privatanschriften, Bankverbindungen sowie Namen früherer Arbeitgeber veröffentlicht. Der Landrat von Anhalt-Bitterfeld, Andy Grabner, rät den Betroffenen, ihre persönlichen Zugangsdaten vorsichtshalber zu ändern um sich vor möglichem Zahlungs- und Versandbetrug, Identitätsdiebstahl, Spam-Kampagnen oder gezielten Phishing-Attacken zu schützen.

Quelle: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/anhalt-bitterfeld-hacker-stellen-persoenliche-daten-von-abgeordneten-ins-darknet-a-b3655f6d-0002-0001-0000-000178686047

Update:

Die künftige Landesregierung in Sachsen-Anhalt will aus dem im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ausgerufenen Cyber-Katastrophenfall ihre Lehren ziehen. Dies wird auch im Koalitionsvertrag thematisiert. Demnach sollen ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen zur Bekämpfung von Cyberkriminalität zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: https://www.heise.de/news/Mehr-Cybersicherheit-fuer-Behoerden-und-Co-Landespolitik-will-mehr-tun-6165549.html